Große Raubtiere (Wolf, Luchs und Bär) stehen an der Spitze der Nahrungskette und sind Schlüsselmitglieder des Ökosystems, weil sie dessen Gesundheit und Stabilität direkt beeinflussen. Indem sie schwächere Tiere jagen oder sich von bereits toten Tieren ernähren, beeinflussen sie die Anzahl und Gesundheit ihrer Beute, verringern die Wahrscheinlichkeit der Ausbreitung von Krankheiten und wirken als „Reiniger“ des Ökosystems.
Der Braunbär
Der Braunbär ist nach Größe und Körpergewicht der zweitgrößte terrestrische Fleischfresser, direkt nach dem Eisbären (Ursus maritimus). Das Männchen kann bis zu etwa 300 kg wiegen, während die Weibchen mit etwa 150 kg viel kleiner und leichter sind. Sein Körper ist mit dichtem, meist braunem Deckhaar und Unterhaar bedeckt. An den Fingern hat er nicht einziehbare Krallen. Er kann eine Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h erreichen. Trotz seiner Größe und seinem Körpergewicht kann er gut laufen und auf Bäume klettern.
Braunbären sind Einzelgänger, die weite Gebiete durchqueren können: Je nach Alter, Geschlecht, Nahrungsangebot, aber auch Partner bewegen sie sich auf Flächen von 100 bis 300 km2. Sie sind ist Allesfresser, aber der größte Teil ihrer Ernährung besteht aus Nahrung pflanzlichen Ursprungs (Knollen, Beeren, harte Früchte, aber auch krautige Pflanzen), doch sie fressen auch Insektenlarven und andere Wirbellose sowie sonstige verfügbare Nahrung tierischen Ursprungs, die sie fangen können, oder Überreste von toten Tieren.
Im Winter, wenn es nicht genug Nahrung gibt, hält der Bär Winterschlaf, bzw. er ruht. Dabei sinken Puls und Atmung sowie die Körpertemperatur. Im Herbst baut er genügend Fettreserven auf (bis zu 30 % seines Körpergewichts) und baut eine Höhle, normalerweise in Löchern in Felsen oder unter den Wurzeln großer Bäume. In diesem Zustand bleibt er dann bis zum Frühling.
Das Weibchen bringt während der Winterruhe in der Höhle 1 bis 4 Junge, blind und unbehaart mit einem Gewicht von jeweils etwa 350 g, zur Welt. Da die Milch des Bären äußerst konzentriert und nahrhaft ist (12 % Milchfett), nehmen die Jungen schnell zu und werden schnell stärker.
- Die Lebenserwartung wilder Bären beträgt rund 25 Jahre, während sie in Gefangenschaft bis zu 40 Jahre alt werden können.
- Auf dem Fell und durch den Kot verteilt er Pflanzensamen und hilft so bei deren Verbreitung.
- Wegen der pflanzlichen Ernährung haben seine Exkremente keinen unangenehmen Geruch.
Einst war der Braunbär in ganz Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Heute ist sein Lebensraum stark reduziert, sodass in Europa nur noch einzelne Populationen in den wildesten Teilen der europäischen Halbinsel zu finden sind. Eine dieser Populationen ist die dinarische Population, zu der auch Bären gehören, deren Lebensraum auf dem Gebiet Kroatiens liegt, einschließlich des Nationalparks Plitvicer Seen. Im Nationalpark Plitvicer Seen werden Bären seit vielen Jahren systematisch beobachtet – auf diese Weise wurde festgestellt, dass sich im Parkgebiet zu jeder Zeit etwa 30 Bären aufhalten. Wie auch andere Wildtiere kennen Bären die Grenzen von Staaten und Nationalparks nicht. Daher bewegen sie sich alle frei innerhalb und außerhalb der Grenzen des Parks.
Die Vielfalt, die Gesundheit und der Reichtum des Lebensraums sind wichtig für die Vielfalt und Fülle von Flora und Fauna. Gerade unterschiedliche und gesunde Lebensräume, in denen Pflanzen und Pilze ideale Wachstumsbedingungen und Tiere Nahrung und Unterschlupf finden können, zeichnen den Nationalpark Plitvicer Seen aus, und sind der Grund für eine dermaßen große Anzahl von Bären in diesem Gebiet. Wegen seiner Bedeutung für das Ökosystem ist der Bär zum Symbol des Nationalparks Plitvicer Seen geworden.
In Kroatien ist der Bär eine streng geschützte Tierart. Die größten Bedrohungen sind das Verschwinden, die Fragmentierung oder die Zerstörung von Lebensräumen sowie Straßen und Mülldeponien. Um diese Tiere zu schützen, ist es notwendig, Mülldeponien abzugrenzen und Bären die Annäherung zu verwehren sowie „grüne Brücken“ über Straßen in ihren Lebensräumen zu bauen. Für das Überleben der gesamten Flora und Fauna, einschließlich des Menschen, ist es unentbehrlich, das gesamte Ökosystem gesund und vital zu erhalten sowie die Artenvielfalt zu bewahren.
Bären sind scheue Tiere und wenn sie einen Menschen spüren (hören, sehen oder riechen), werden sie sich entfernen. Falls Sie ihm in der Natur doch begegnen, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und sich langsam von ihm zu entfernen. Und nähern Sie sich keinesfalls den Bärenjungen – ihre Mutter ist sicherlich in der Nähe. Die Bärin ist eine sehr fürsorgliche Mutter und wird ihre Jungen verteidigen, was für Menschen sehr unangenehm und gefährlich sein kann.
Wenn er sich auf die Hinterbeine stellt, zeigt der Bär keine Aggression, sondern überprüft seine Umgebung.